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Sprachbildung – Warum Sprachbildung? – Kapitel 2

11. Mai 2022

Sprachbildung – bei uns in allen Fächern

Wir lernen über und mit Sprache. Wir verstehen durch Sprache, wir erklären mit Sprache, wir reflektieren mit Sprache. Unser Denken beeinflusst unsere Sprache. Unsere Sprache beeinflusst unser Denken. So ist Sprache nicht nur ein Werkzeug, sondern ein Handwerk, was es zu erlernen gilt und welches wir im Laufe unseres Lebens professionalisieren.

Wir an der Quinoa-Schule haben uns deshalb Sprachbildung in allen Fächern auf die Fahnen geschrieben. Bei uns wird Sprache zum Thema im Unterricht gemacht. Inhaltslernen ist für uns untrennbar mit Sprachenlernen verknüpft.

Aber was heißt das konkret? Drei Bereiche sind hier wichtig:

  1. Sprache erhält Stellenwert im Unterricht
    Wir denken z. B. an passenden Stellen über Sprache nach:
    Was bedeutet das Wort Kraft im Fach Physik und im Vergleich dazu im alltäglichen Gebrauch?
  2. Sprache wird unterstützt
    Wir stellen unseren Sprachenlerner*innen z. B. thematische Fachwortlisten bereit. (Dazu mehr im nächsten Blog-Eintrag)
  3. Sprache wird bewertet
    Wir achten auf fachsprachliche Korrektheit, wir üben explizit fachsprachliche Ausdrücke, in Tests und Klassenarbeiten wird sie bewertet. (Darüber erfährst du mehr in den nächsten Blog-Einträgen.)

Warum ist uns Sprachbildung so wichtig?

Weil Sprachenlernen intensives Inhaltslernen bedeutet.
Geben wir unseren Schüler*innen die Möglichkeit Sprache im Fachunterricht zu lernen, profitiert das Inhaltslernen davon. Das liegt an zwei Dingen. Erstens führt das Sprachenlernen häufig zu einem vertieften Verständnis der Materie, da z. B. viele sprachliche Übungen fehlendes Verstehen offenbaren: Häufig können Schüler*innen eine sprachliche Übung nicht bearbeiten, wenn sie den Inhalt nicht verstanden haben.

Zweitens werden die Schüler*innen zu Sprachenlerner*innen. Wir offenbaren ihnen, dass präziser Sprachgebrauch erlernt werden muss (durch wissenden und reflektierenden Umgang), dass ein Begriff schnell gesagt ist, sein Inhalt aber manchmal schwer zu begreifen ist, ja sogar je nach Kontext veränderbar ist. Als Sprachenlerner*innen geht man sensibel mit Sprache um, man wählt mit Bedacht Worte und weiß, dass der eigene Sprachgebrauch das eigene Denken beeinflusst und, dass ich je nach Sprachgebrauch das Denken Anderer beeinflussen kann.

Als Schule müssen wir sprachbildend sein: es steht in allen (Fach-)Lehrplänen und es gibt einen expliziten Auftrag der Sprachbildung als Querschnittsthema.

Es ist eine Mammutaufgabe Sprachbildung in der Schule durchweg zu gestalten.
Wir an der Quinoa-Schule sagen uns deshalb:

  1.  Sprachbildung ist eine Frage der Haltung.
    Es gibt keine Wundermethoden. Es gelingt nur gemeinsam. Es dauert und der Erfolg kommt langsam.
  2.  Sprachbildung ist eine Frage des Handelns:
    Jede*r kennt Methoden und Werkzeuge und fängt konkret an.

Stay tuned: Im nächsten Blog stelle ich dir ein tolles Praxis-Tool vor, was du direkt umsetzen kannst!

Foto: Nick Fewings/Unsplash