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Wir stellen vor: Unsere neue Geschäftsführerin Hendrikje Lorenz

12. Juni 2023

Seit etwas mehr als einem Monat ist Hendrikje Lorenz die neue Geschäftsführerin von Quinoa Bildung. In einem kurzen Interview erfahrt ihr, wer Quinoa Bildung und unsere Mission »Chancengerechtigkeit durch Schule« zukünftig steuern wird! 

 

Wir freuen uns, dass du den Weg zu uns gefunden hast! Zunächst einmal die spannende Frage: Was hast du vor deiner Zeit bei Quinoa gemacht? 

Ich bin in Berlin aufgewachsen, habe dann lange in Frankreich gelebt und schließlich in Heidelberg, bevor ich wieder hierher zurückkam. In den vergangenen neun Jahren konnte ich als Geschäftsführerin eines freien Trägers der Jugendberufshilfe in Heidelberg, dem WERKstattSCHULE e.V., nicht nur einen damals kleinen Verein zu einem wirkungsvollen und anerkannten Träger etablieren, sondern auch ein 30-köpfiges Team aufbauen. Mit Leidenschaft und Professionalität führt der Verein in verschiedenen praktischen und didaktischen Projektformaten Kompetenzen aus Handwerk, Kunst und Pädagogik zusammen. Insbesondere bei Jugendlichen mit sozialen, persönlichen und physischen Handicaps konnten wir so das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken und den Mut zu einem selbstbestimmten Leben und Lernen fördern.  

Wo lag dein persönlicher Fokus bei WERKstattSCHULE e. V.?   

Ich habe mich um die Steuerung und somit die nachhaltige Entwicklung der Einrichtung gekümmert. Diese Aufgabe hatte viele und vor allem spannende Facetten. Hierbei war es unabdingbar, systemisch zu arbeiten und das Gesamtgefüge aller Rahmenbedingungen und relevanten Partner zu betrachten und einzubinden, um gemeinsame Strategien zu vereinen.
Wesentlich war dabei die Beachtung unterschiedlicher Interessenlagen und der teilweise sehr unterschiedlichen Voraussetzungen aller Akteure.
D.h. zum Beispiel dafür zu sorgen, dass alle Kolleg:innen ihre Kompetenzen dort einsetzen konnten, wo sie am stärksten waren, die notwendigen Mittel zur Verfügung hatten, um ihren Job wirksam zu gestalten und den Raum erhielten, die Entwicklung mitzugestalten. 

Warum hast du dich für Quinoa entschieden? 

Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch Talente besitzt, diese jedoch oftmals zu wenig Raum erhalten, um sichtbar zu werden. 
Ich glaube, dass es mutige Räume zur Entdeckung und Entfaltung dieser Talente braucht. In einer vertrauensvollen Atmosphäre auf Augenhöhe, durch aktive persönliche Mitwirkung, können individuelle Entwicklungschancen aufgebaut und ergriffen werden. Ich habe nach einer Aufgabe gesucht, die meine Erfahrungen im gemeinnützigen Bildungsbereich, mutige Ansätze für eine chancengerechte Bildung und Mitstreiter:innen, die mit Leidenschaft eben diese Haltung in ihrer Arbeit leben, vereint. Und genau das, glaube ich, ist Quinoa Bildung. Und ich freue mich sehr, hier zu sein! 

Was bedeutet chancengerechte Bildung für dich? 

Lernen findet nicht nur in der Schule statt, sondern an vielen verschiedenen Orten und natürlich ist die Familie ein wichtiger Ort dafür. Und hier liegt ja bekanntlich schon das Problem. Einkommen, Wohnort, Bildungsgrad der Familienmitglieder (Eltern) etc. sind maßgeblich bestimmend für die Bildungskarriere von jungen Menschen. Schule kann hier nur begrenzt Ungerechtigkeiten abfedern, zumindest nicht allein. Deshalb glaube ich, dass Schule sich öffnen und vernetzter, multidisziplinärer gestaltet werden sollte. Bildung ist nicht an Noten orientiertes Büffeln …sie ist …Orientierung in der Welt, Hinterfragen, Aufklärung, Selbsterkenntnis, Selbstbestimmung, Neugierde, Ausprobieren …und vieles mehr. Wenn diese Möglichkeiten in den Lernort Schule kommen und somit für alle Schüler:innen zugänglich werden, ist m.E. schon ein guter Schritt in Richtung Chancengerechtigkeit getan.  

Welche Projekte und Themen möchtest du an der Quinoa-Schule angehen? 

Es ist sicher noch etwas früh, hier große Themenseiten aufzumachen, es sind erst wenige Wochen seit meinem Einstieg bei Quinoa vergangen. Was ich jedoch schon jetzt sagen kann ist, dass Quinoa ein besonderer Bildungsort ist, mit sehr vielfältigen und besonderen Menschen, die mit großer Hingabe und Professionalität ihre Rolle als Begleiter:innen der Jugendlichen ausfüllen. Quinoa bietet eine sehr gute Ganztagsbetreuung für Schüler:innen an und ergänzt sie um Angebote, die bedarfs- und stärkenorientiert sind. Vielleicht können meine Erfahrungen im Bereich der beruflichen Orientierung und des Anschlusses die Arbeit von Quinoa unterstützen, um die Berufsorientierung und die Anschlussbetreuung zu erweitern und den Lernort Schule weiter zu öffnen. 

Und abschließend noch eine schulbezogene Frage: Was waren früher deine liebsten Fächer in der Schule? 

Alle Sprachen: Deutsch, Englisch, Russisch und später Französisch. 

Lieben Dank! Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit und darauf, unsere Mission für Bildungsgerechtigkeit gemeinsam voranzutreiben! 

 

Foto: Sebastian Weindel