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Fahrradprojekt: Einmal ab zur Ostsee!

21. Juli 2023

Eine Bikepacking-Tour mit 8 Schüler:innen und drei Begleitpersonen – Erfahrungsbericht einer sehr aktiven Projektwoche (03.07.-07.07.2023).

Bevor es auf große Radtour ging, mussten wir noch einiges an der Quinoa-Schule vorbereiten. Die Fahrrad-Taschen wurden mit Schlafsack, Isomatte und Zelten bepackt, Reifenflicken wurde geübt und die Fahrräder wurden ein letztes Mal Probe gefahren. Und auch die Verpflegung  für den ersten Tag musste gemeinsam organisiert und eingekauft werden.

Chancengerechtigkeit durch Bildung Quinoa Bildung

Die bepackten Fahrräder an der Quinoa-Schule


 

Tag 1: Die ersten 53 km bis zum Stettiner Haff.

Die Radtour konnte nicht ereignisreicher beginnen: Nachdem wir den Weg zum Bahnhof Gesundbrunnen mit viel Gepäck, Verspätungen und noch etwas wackeligem Fahrradfahren gemeistert hatten, passten nicht alle in den Zug! Während die erste Gruppe also schon von Nechlin nach Pasewalk radelte, musste die zweite Gruppe zwei Stunden am Bahnhof  auf die nächste Verbindung warten. In Pasewalk wurden die Nachzügler:innen von den motivierten Fahrradfahrer:innen abgeholt, die bereits die ersten 20 Kilometer hinter sich gebracht hatten. Von dort aus ging es weiter über Felder und blühende Wiesen zum Dorf Viereck, vorbei an viel Wald bis hin nach Ueckermünde. 

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Die letzten Kilometer des Tages wurden dann für einige noch einmal richtig hart – so langes Fahrradfahren waren die Schüler:innen nicht gewohnt. Mit viel Fleiß und gegenseitigem Anfeuern meisterten am Ende aber alle die Fahrt und das anschließende Aufbauen der Zelte. Mit Pizza und einem wunderschönen Ausblick auf das Stettiner Haff wurden wir am Ende des Tages belohnt!

“Mir hat es am meisten Spaß gemacht, ganz vorne mit Herrn Kliemann zu fahren.”

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Die Zelte stehen! Blick auf das erste Lager in Bellin.

Belohnung des Tages: Blick auf den Stettiner Haff

 


Tag 2: 60 km nach Usedom – trotz schmerzendem Po, Muskelkater und lockeren Pedalen.

Wie vermutet, startete der zweite Tag mit schweren Beinen, schmerzenden Stellen durch den Sattel und abklingender Motivation. Nachdem die ersten kleineren Krisen überstanden waren und sich alle dazu entschieden hatten, weiterzumachen, radelten wir voran in Richtung Ostsee! 

Während ein Teil der Gruppe voller Energie strotzte und sich mit Herrn Kliemann an der Spitze absetzte, war für andere die Anzahl an Kilometern eine wirkliche Herausforderung. Vor allem der Wegabschnitt zur Fahrradfähre nach Usedom erwies sich als sehr schwierig. Hier wurden wir von einem Weg überrascht, der 3 km lang und voller Herausforderungen war: Steine, Gebüsch, umgefallene Sträucher und viele Insekten erschwerten uns das Vorankommen.

Doch an der Fähre angekommen, hatten wir wahres Glück! Kaum hatten wir unsere Fahrräder sicher auf der Fähre abgestellt und im Inneren des Bootes Platz genommen, gewitterte es über uns. Indes erklärte uns der nette Kapitän viel über die Steuerung von Booten, rechnete aus, wie viel km/h ein Knoten ist und erzählte uns etwas über die ehemalige Eisenbahnbrücke nach Usedom. 

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Auf Usedom angekommen, stärkten wir uns zunächst mit einer Zwischenmahlzeit, bevor die Tour weiterging. Während die erste Gruppe gut voran kam, musste sich die hintere Gruppe mit einem lockeren Pedal und physischen Beschwerden vorankämpfen. Angekommen am Tagesziel, dem Nandelee-Campingplatz in Sellin, wurden wir von einer sehr schönen Einrichtung und einer tollen Location direkt am Seeufer begrüßt.

“Das Schwierigste war der Steinweg. Es hat keinen Spaß gemacht, da weiter zu kommen und ich dachte, dass ich das nicht schaffe. Als ich es geschafft habe, habe ich mich sehr erleichtert gefühlt!”

 


 

Tag 3: Donnerstag, 30 km (bzw. 50 km) von Sellin (über Polen) nach Zinnowitz.

Am dritten Tag durften sich die Schüler:innen aussuchen, ob sie eine längere Fahrt in Angriff nehmen und über Swinemünde (Polen) fahren, oder ob sie den Tag am Strand in Heringsdorf verbringen. Tagesziel war der Pommerlandische Campingplatz in Zinnowitz. Im Verlauf des Tages wurde am Strand entspannt, das lose Pedal ersetzt, Swinemünde erkundet, ein Strandkorb gemietet und Eis gegessen. Das absolute Highlight der Reise war der Sonnenuntergang in Zinnowitz. Wir machten ein Picknick, ließen die vergangenen Tage Revue passieren und sprangen gemeinsam ins Meer.

 

“Am meisten Spaß hat mir der Tag am Strand gemacht, wo wir Essen gekauft haben, am Strand saßen, den Sonnenuntergang genossen haben und danach schwimmen gegangen sind.”

 


 

Tag 4: Freitag, 35 km von Zinnowitz nach Züssow.

Nach wenigen Tagen, in denen die Schüler:innen lernten, ihr Zelt im Nu aufzubauen, sich gegenseitig zu unterstützen, zu motivieren und nach Fahrradstürzen wieder aufzustehen, sollte die Fahrradtour nach 12 km am letzten Tag ihr Ende nehmen. Doch da hatten wir die Rechnung ohne den vollbesetzten Zug gemacht! Ein weiteres Mal war kein Platz mehr für uns – und diesmal für die gesamte Gruppe! Stattdessen galt es, weitere 24 km zur nächstgrößeren Station in Züssow zu fahren. Die Gruppe musste sich also auf eine weitere Fahrradtour einstellen, die sie mit viel Zuspruch, Bananen und Proteinriegeln meisterte. Nachdem wir alle einen Platz im Zug fanden und zurück an der Quinoa-Schule alle Fahrrad- und Zeltmaterialien ausgeräumt hatten, verabschiedeten wir uns erschöpft und glücklich ins wohlverdiente Wochenende. 

“Ich habe gelernt, dass auch viel Fahrradfahren Spaß macht und dass man auch in Zelten gut schlafen kann, wenn man alle Sachen hat.”

 

 

Unser Fazit nach 180-200 km auf dem Fahrrad: Ihr habt euch geholfen, ihr habt durchgehalten, seid aufgestanden und habt mehr geschafft, als ihr euch selbst zugetraut habt. Wir sind mega stolz auf euch! Ihr wart ein tolles Team. Danke an alle, die diese Reise unterstützt haben!