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Kinderarmut in Deutschland

11. Februar 2020

Kinderarmut in Deutschland immer noch bedeutend hoch– trotz des letzten Jahres in Kraft getretenen Starke-Familien-Gesetzes

 

Die Kinderarmut in Deutschland ist immer noch bedeutend höher als die Erwachsenenarmut. Laut der aktuellen Studien des Kinderhilfswerks, beruhend auf den Daten des Statistischen Bundesamtes, lebt etwa jedes fünfte Kind in sogenannter Armut. Diese äußert sich nicht nur im finanziellen und materiellen Sinne, sondern auch in Bildungsarmut oder sozialen Kompetenz- und Entwicklungsstörungen.

Kinderarmut ist überall in Deutschland ein akutes Problem, jedoch gibt es regional enorme Unterschiede. In Bundesländern wie Bayern, dem Saarland oder etwa auch in Bremen ist die Armutsgefährdungsquote von Kindern, verglichen mit der der Erwachsenen, noch immer deutlich höher. Beispielsweise liegt im Saarland die Differenz zwischen Kinder- und Erwachsenenarmut den Angaben zufolge bei ganzen 5,1 Prozentpunkten. Konträr dazu sank dagegen die Armutsgefährdungsquote von Kindern in Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt oder Thüringen um einiges stärker als sie der Erwachsenen.

Das Kinderhilfswerk Deutschland fordert nun zusätzlich eine Kindergrundsicherung. Im letzten Jahr trat zwar das Starke–Familien–Gesetz in Kraft, welches in seinem Grundbeschluss den Kinderzuschlag steigert und gleichzeitig Bildungs- und Teilhabepakete ausbaut, jedoch ist dies noch nicht ausreichend. In diesem Paket wurden Zuschläge für den Schulbedarf, ebenso wie für Kultur und Sport, Lernförderung, ein kostenloses Mittagessen und die kostenlose Nutzung des Nahverkehrs festgelegt. Nun fordern SPD-Politiker weitere Reformen auf der Grundlage dieser Veränderungen. Thomas Krüger, Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderhilfswerks, äußerte sich zur Kindergrundsicherung folgendermaßen: „Die Förderung armer Kinder und ihrer Familien sowie unbürokratische Zugänge zu armutsvermeidenden Leistungen gehören auf der Prioritätenliste ganz nach oben“. Ein Aufruf zur Diskussion über die Kindergrundsicherung und die Eröffnung sogenannter Familienservicezentren. Dort sollen zukünftig Familien Hilfe und Beratung bei diversen Antragsstellungen bekommen und zudem die Möglichkeit haben, Leistungen zu beantragen.

 

Foto von Markus Spiske / Unsplash